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Passen neue Türen in vorhandene Stahlzargen?

  • Autorenbild: Julian S.
    Julian S.
  • 13. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Wer eine Modernisierung oder Renovierung plant, stellt sich oft die Frage: Kann man eine neue Tür in eine vorhandene Stahlzarge einbauen oder muss die gesamte Zarge ersetzt werden?


Grundsätzlich ist es möglich, neue Türblätter in bestehende Stahlzargen einzusetzen. Allerdings gibt es einige Aspekte zu beachten, wie Normmaße, Zustand der Zarge und mögliche Anpassungen des Türblatts. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Faktoren ein und geben hilfreiche Tipps zur Umsetzung.



1. Standardmaße und Normen – Passen moderne Türen?

Die wichtigste Frage bei der Auswahl eines neuen Türblatts ist, ob es in die bestehende Stahlzarge passt. Hier spielt die DIN 18101 eine entscheidende Rolle. Diese Norm legt seit 1985 die Standardmaße für Türen und Zargen fest.

Wenn die Stahlzarge nach diesem Jahr eingebaut wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass moderne Türen problemlos eingesetzt werden können. Ältere Zargen hingegen weichen oft von diesen Maßen ab, weshalb eine genaue Vermessung notwendig ist.

Wichtige Maße, die geprüft werden sollten:

  • Breite der Türöffnung (Rohbaumaß vs. Zargenmaß)

  • Höhe der Türöffnung

  • Abstand der Bänder (Scharniere)

  • Position des Schlosskastens

Falls die Abmessungen nicht exakt mit der neuen Tür übereinstimmen, sind kleinere Anpassungen oft möglich – etwa durch Nacharbeiten an den Bändern oder das Kürzen des Türblatts.


2. Zustand der vorhandenen Stahlzarge – Kann sie weiterverwendet werden?

Bevor eine neue Tür eingebaut wird, sollte der Zustand der bestehenden Stahlzarge überprüft werden. Stahlzargen sind zwar sehr langlebig, können aber mit der Zeit Schäden aufweisen. Häufige Probleme sind:

  • Verformungen oder Verzug: Falls die Zarge nicht mehr im Lot ist oder „bauchig“ eingebaut wurde, kann dies dazu führen, dass eine neue Tür nicht richtig schließt.

  • Beschädigungen der Oberfläche: Dellen oder Roststellen sollten vor der Installation einer neuen Tür behoben werden, um langfristige Schäden zu vermeiden.

  • Altanstriche oder Lackreste: Falls die Stahlzarge bereits mehrfach gestrichen wurde, können sich durch Farbschichten Ungenauigkeiten im Sitz der neuen Tür ergeben.

Sollten größere Schäden oder Abweichungen festgestellt werden, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Zarge kann instand gesetzt werden (z. B. durch das Ausrichten oder Abschleifen von Farbschichten).

  2. Falls die Schäden zu gravierend sind, könnte der Austausch gegen eine neue Renovierungszarge die bessere Lösung sein.


3. Anpassung des Türblatts – Was tun, wenn die Maße nicht passen?

Falls sich herausstellt, dass das neue Türblatt nicht exakt zur vorhandenen Stahlzarge passt, gibt es einige Anpassungsmöglichkeiten:

  • Scharniere versetzen oder austauschen: Falls die Bänder nicht übereinstimmen, können neue Scharnieraufnahmen in das Türblatt eingelassen werden.

  • Schlosskasten versetzen: Falls das Schloss nicht genau in die Aussparung passt, kann dies von einem Schreiner angepasst werden.

  • Türblatt kürzen: Bei zu hoher oder zu breiter Tür kann das Türblatt in vielen Fällen auf das benötigte Maß zugeschnitten werden.

Diese Arbeiten erfordern allerdings fachmännische Präzision. Wer keine Erfahrung mit solchen Anpassungen hat, sollte hier besser einen Fachbetrieb zurate ziehen.



4. Alternative: Renovierungszargen – Die einfache Lösung?

Eine Renovierungszarge ist eine einfache Möglichkeit, eine neue Tür samt passender Zarge zu montieren, ohne die alte Stahlzarge entfernen zu müssen. Dabei wird eine Holz- oder MDF-Zarge über die vorhandene Stahlzarge gesetzt, was folgende Vorteile bietet:

✔ Keine aufwendigen Abbrucharbeiten

✔ Kein Schmutz und keine Beschädigungen an der Wand

✔ Größere Auswahl an Türblättern, da die Norm nicht mehr exakt eingehalten werden muss

Allerdings gibt es auch Nachteile:

✖ Die Durchgangsbreite wird um einige Millimeter reduziert

✖ Der Aufbau ist etwas aufwendiger als das bloße Austauschen eines Türblatts

Diese Lösung lohnt sich insbesondere dann, wenn die vorhandene Stahlzarge nicht mehr ansprechend aussieht oder wenn eine modernere Optik gewünscht wird.



5. Fazit – Was ist die beste Lösung?

Der Austausch einer Tür in eine bestehende Stahlzarge ist in vielen Fällen machbar, setzt jedoch eine sorgfältige Prüfung voraus. Die entscheidenden Faktoren sind:

  • Passt die neue Tür in die bestehende Zarge? Moderne Türen orientieren sich an Normmaßen, ältere Stahlzargen können jedoch abweichen.

  • Ist die Stahlzarge noch in gutem Zustand? Verformte oder beschädigte Zargen können die Funktion der neuen Tür beeinträchtigen.

  • Sind Anpassungen am Türblatt notwendig? Falls Maße oder Scharniere nicht exakt passen, sind kleinere Korrekturen oft möglich.

  • Lohnt sich eine Renovierungszarge? Falls die Optik nicht mehr gefällt oder Anpassungen zu aufwendig sind, kann eine neue Zarge eine sinnvolle Alternative sein.

Wer sich unsicher ist, sollte einen Fachmann oder Schreiner hinzuziehen, um die beste Lösung für die jeweilige Situation zu finden. In vielen Fällen lassen sich neue Türen problemlos in vorhandene Stahlzargen integrieren – mit der richtigen Planung und gegebenenfalls kleinen Anpassungen.



Quellen:

 
 
 

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